Warum musste Jesus sterben?
Jesus musste einen Fake-Prozess mit bestochenen Zeugen durchleiden, der schliesslich im Urteil «Tod durch Kreuzigung» gipfelte. Was aber hat Jesus getan, das Teile des Volkes und der geistlichen und politischen Obrigkeit so gegen ihn aufbrachte?
Man kann vielleicht ganz einfach sagen: Jesus war ein «Störer». Er hat sich gegen geltende Normen, Gesetze und Sitten gewehrt, die sinnentleert und lebensfeindlich geworden waren. So hat er am Sabbath einen Menschen geheilt, obwohl das Gesetz vorschrieb, am Tag des Herrn jegliche Arbeit, auch die des Heilens, ruhen zu lassen. «Was ist wichtiger? Die sture Gesetzestreue oder die praktische Hilfe, wo Hilfe Not tut?», fragte er die, die sich ob seiner Nonchalance ereiferten. Oder er hat in einem regelrechten Wutanfall die Verkaufstische der Händler vor dem Tempel umgestossen. «Worum geht’s hier auf dem Tempelplatz? Um Gewinnmaximierung oder darum, Gott die Ehre zu geben?», schleuderte er den verdutzten Verkäufern entgegen.
Jesus rief zum Widerstand auf. Aber nicht auf die gewohnte Art – kein Widerstand mit Lanzen und Geschossen. Sein Widerstand zielte darauf, die Dynamik von Gewalt und Gegengewalt zu unterbrechen. Weltberühmt geworden ist sein Ausspruch «Wenn Dich jemand auf die eine Wange schlägt, so halte ihm auch Deine andere hin.» Statt Gewalt Ergebung, statt Vergeltung Barmherzigkeit, statt Rache Vergebung. Nur so, das wusste Jesus besser als alle anderen, kann Gerechtigkeit und Friede werden. Nur so wird Gottes Wille Wirklichkeit.
Viele sind Jesus auf diesem Weg gefolgt. Grosse Namen wie Mahatma Ghandi, Martin Luther King, Sophie Scholl, Alexei Nawalny. Sie alle und viele weitere sind wie Jesus Opfer geworden und für ihren Glauben gestorben. Ihnen allen ruft die Osterbotschaft zu: Es war nicht vergebens! Das Leben – das gute, friedliche, erfüllte Leben setzt sich durch.
Am Ende steht die Auferstehung.
In diesem Sinne Ihnen allen ein freudiges Osterfest!