Die Menschenrechte wurzeln im Christentum

Der 10. Dezember ist der Internationale Tag der Menschenrechte. Ein wichtiger Tag für die gesamte Menschheit; ein wichtiger Tag im Kalender der Kirchen.

Häufig ist zu hören, dass der Gedanke, es gäbe universale Rechte – also Rechte, die unabhängig von politischen, religiösen, geographischen, kulturellen und sozialen Grenzen für alle Menschen gelten -, eine Errungenschaft der Aufklärung sei. Ebenso verhalte es sich etwa mit der Gleichberechtigung der Frauen und mit der individuellen Freiheit.

Richtig ist aber, dass diese Ideen bereits im Frühchristentum angelegt sind. Gerade das Postulat, alle Menschen seien gleichwertig, hat das Christentum in seinen Anfängen so revolutionär gemacht. Inmitten der stark hierarchisch strukturierten Gesellschaft der Antike mit ihrer stark klaffenden sozialen Schere bildete die christliche Bewegung, die Frauen, Männer, Sklaven, Witwen und Kranke zu gleichwertigen Menschen erklärte, die einander verantwortlich sind, ein fundamental neues, äusserst anziehendes Gegenmodell des Zusammenlebens.

Die Menschenrechte haben ihr geistiges Fundament im Christentum. Sie sind, so kann man formulieren, die säkularisierte Formulierung der christlichen Grundeinsichten der Ebenbildlichkeit aller, der Freiheit und der Nächstenliebe.

Weil deshalb der 10. Dezember in der Kirchenagenda dick angestrichen ist, besuchen wir mit unseren Jugendlichen an diesem Tag einen Ort, an dem die Wichtigkeit der Menschenrechte ganz besonders erlebbar wird. Wir gehen gemeinsam ins Asylheim in Reinach, um dort mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die es am eigenen Leib erlebt haben, was es heisst, diskriminiert, vertrieben, unrechtmässig inhaftiert, gefoltert, isoliert und mundtot gemacht zu werden.

Es ist uns ein grosses Anliegen, dass unsere Jugendlichen die Wichtigkeit der Menschenrechte und die Dringlichkeit ihrer Durchsetzung erleben und verstehen.

Florence Develey

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