Betzeitglocke

Jeden Abend läutet unsere Glocke: im Winter um 18 Uhr, im Sommer um 19 Uhr. Manche freuen sich am schönen Klang, manchen ist das Geläute ein Ärgernis. In der Ausnahmezeit, in der wir uns befinden, erhält das Glocken-Läuten eine neue, tiefe Bedeutung. Es verbindet uns miteinander. Wir hören es alle. Es läutet, um uns allen zu sagen: «Fürchtet Euch nicht. Die Zeit ist schwierig, die Zukunft ungewiss – aber Gott ist da. Er beschützt uns und wacht über uns. Er ist ein Gott des Lebens und will, dass wir leben.»

Es ist uns momentan verwehrt, gemeinsam zu beten. Aber wenn wir während des Läutens am Abend einen Moment innehalten und unsere Sorgen, Freuden und unseren Dank zu Gott schicken, entsteht ein unsichtbares Netz, das uns miteinander verbindet und uns Kraft gibt.

Florence Develey

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Mich stört es, dass ich an Werktagen um 07.00 von den Kirchenglocken geweckt werde. An freien Tagen würde ich auch gerne mal ausschlafen. Ist das wirklich nötig?

    Antworten
  • Liebe Susanne, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Du gerne weniger Lärm hättest – vor allem an Tagen, an denen Du frei hast. Auch ich lebe in der Nähe der Mischelikirche und höre die Glocken gut. An dieser Wohnlage sind wir ja mit vielerlei Lärm eingedeckt; die Südanflüge stören mich zum Beispiel ganz gewaltig, und ich fragte mich an manch einem Sonntag, ob das wirklich nötig sei. Offenbar ist es das. Genau so wie Autolärm, das Johlen von Betrunkenen, der Schall der Jazztage aus dem Dorf, und ja, eben auch die Kirchenglocken. Diese dienen allerdings nicht einem privaten Vergnügen, so wie es das der Fluglärm tut, sondern … – aber ja, Florence hat es ja in ihrem Beitrag schön geschrieben zu welchem Zweck sie läuten.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.