Trauriger Rekord

Laut den Vereinten Nationen sind erstmals über 100 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, rund die Hälfte wurde innerhalb ihres Landes vertrieben. Das bedeutet einen rapiden Anstieg innerhalb kurzer Zeit: Laut UNHCR waren Ende 2020 etwa 82,4 Millionen Menschen auf der Flucht. Vor allem Menschen auf dem afrikanischen Kontinent sind häufig gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Bürgerkriege oder Gewalt gegen einzelne Bevölkerungsgruppen haben 2021 zu grossen Flüchtlingsbewegungen aus oder innerhalb der Länder Äthiopien, Burkina Faso, Nigeria und der Demokratischen Republik Kongo geführt. Auch Menschen in Asien waren im vergangenen Jahr besonders betroffen, vor allem in Afghanistan und Myanmar. Aber auch der Kontinent Europa sorgt für Negativschlagzeilen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat zu einem historischen Exodus geführt. Insgesamt acht Millionen Menschen sind innerhalb des Landes vertreiben worden, mehr als sechs Millionen Menschen sind aus der Ukraine geflohen.

Soweit die Zahlen. Dahinter stehen 100 Millionen Einzelschicksale. Frauen, Männer und Kinder, die durch Krieg und Gewalt alles verloren haben. Die sich verzweifelt aus ihrem Heimatland in eine unsichere Zukunft gerettet haben, die Hoffnung auf ein besseres Leben im Herzen.

Was es bedeuten kann, alles Gewohnte zu verlassen, weiss auch die Ukrainerin Olena Dvorytska. Sie wird im Gottesdienst zum Flüchtlingssonntag darüber berichten – und sie wird ihre Gefühle auch musikalisch, am Piano, ausdrücken. Denn Musik sagt manchmal mehr als alle Worte. Dies bestätigt auch der „Chorale Africaine de Saint-Léonard“, der den Gottesdienst musikalisch mitgestalten wird.

Anschliessend an den Gottesdienst bereitet die Interkulturelle Frauengruppe und Petra Wolbeck einen Apéro riche international vor.