Dynamis: Spiritualität und Gemeinschaft. Heimat? Heimat!

Für mich ist es ein Geräusch: Wellen, die ans Ufer schlagen. Dieses Geräusch bedeutet für mich Heimat. Es steigen Erinnerungen auf. An den See, an dem ich aufgewachsen bin, an dessen Ufer ich im Winter Enten gefüttert und im Sommer die ersten Schwimmversuche gewagt habe.

Sentimentale, rückwärtsgewandte Heimatgefühle? Ein Bild, das die Schweiz in ihrer Geranienpracht, Alphornklängen und – schmelzenden – Gletschern einfängt? Das trifft wohl zumindest teilweise zu.

Und, Hand aufs Herz: verklären wir nicht alle mittels eigener Geräusche, Bilder und Gerüche die Vergangenheit und suchen so nach einer Heimat, die auch der Gegenwart und Zukunft einen Boden geben möge? Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden.

Heimat bedeutet Geborgenheit. Ein ganz bestimmter Ort auf dieser Welt, an dem ich mich zurechtfinde. Meine Sprache höre und verstanden werde, wenn ich spreche. Jeder Mensch braucht seine Heimat.

„Und der Herr sprach zu Abram: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Hause deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich will dich zu einem grossen Volk machen“ (Gen. 12,1f). Auf Gottes Geheiss verlässt Abraham seine Heimat, macht sich auf in ein fremdes Land, der Ungewissheit entgegen. Er wechselt die Heimat.

So, wie das auch heute unzählige Menschen tun, aus Neugierde, wegen der Arbeit – oder, weil es für sie in ihrer Heimat keinen Platz mehr gibt. Ob sie jemals eine neue Heimat finden, so, wie es Abraham geglückt ist, hängt von vielen Faktoren ab. Einer davon sind die Menschen, die sie im neuen Land antreffen und ihr – rückwärtsgewandter? – Heimatsbegriff.

„Dynamis“ macht sich nach der Sommerpause auf Spurensuche nach der Heimat und ihren verschiedenen Gesichtern.