Wir brauchen einen Anwalt. Pfingsten.

An Pfingsten ist es fünfzig Tage her, dass Jesus wieder lebendig geworden ist. Allerdings macht er gleich nach seiner Auferstehung klar, dass er nicht lange auf Erden bleiben wird. Als sich Maria am Ostersonntagmorgen, völlig überwältig, ihn lebendig zu sehen, in seine Arme stürzen will, wehrt er ab und sagt: «Rühr mich nicht an, denn ich bin noch nicht zum Vater aufgefahren» (Johannes 20.17).

An Auffahrt macht Jesus dann just das: er kehrt in den Himmel zurück. Um uns auf Erden aber nicht trostlos zurückzulassen, schickt er an Pfingsten den Heiligen Geist. Dieser wird im Neuen Testament mit «Beistand», «Anwalt», «Tröster» und «Geist der Wahrheit» umschrieben.

In herausfordernden Zeiten wie den unsrigen, in denen Wahrheit, Aufrichtigkeit und Echtheit von Fake, Inszenierung und Durchtriebenheit kaum mehr zu unterscheiden sind, gewinnt das Pfingstfest mit seinem Ruf «Komm, Heiliger Geist!», also «Komm, Anwalt der Wahrheit!» ungeahnte Aktualität.

Pfarrerin Florence Develey

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